(ck) Sie sind in einer Tüte oder in einer Konservendose. Sie wandern bei fast jedem Großeinkauf in den Einkaufswagen. Sie sind ein gutes Instrument für Frauen, um Männern und Kindern den "kleinen Hunger zwischendurch" zu stillen und ein fast ebenso gutes für Männer, die Frauen mit ihrer Kochkunst zu beeindrucken. Es geht um: Nudelsuppen! Klar, dass sich im großen Dorf des Internets bereits eine Nudelsuppen-Community gebildet hat, auf deren Homepage sämtliche im Handel erhältlichen Nudelsuppen nach dem eigenem Empfinden der Besucher getestet und bewertet werden. Praktisch für den Verbraucher: Der Preis und Angaben zu den Verkaufsstellen vervollständigen den subjektiven Geschmackstest und machen den Kauf eines Produktes damit zum Kinderspiel.

Und der Verfasser kommt dann in seinen "Flop 5" gleich zur Sache: "`Bandnudeln´? Bandwürmer in Rahmsauce können auch nicht ekliger sein. Heftig Blasen schlagend, eklig riechend, ungut lachsfarben und von kleistriger Konsistenz kommt die Plempe daher", heißt es in der Beschreibung einer Dosensuppe eines bekannten Discounters. Auch die Tüten-Käse-Nudeln eines anderen Herstellers bekommen ordentlich "ihr Fett weg": "Wer so etwas herstellt, muss wirklich skrupellos sein. Schon der aufgerissenen Verpackung entströmte ein durchdringender Pseudo-Käse-Geruch, der noch Stunden später bleischwer in der Luft lag."

Es geht natürlich auch anders: Schon für eine DM gibt es Asia-Pfannen, die der Autor in höchsten Tönen lobt: "Ein wahres Feuerwerk prasselt auf die Geschmacksknospen nieder. Diese Suppe ist von Göttern für Götter", schwärmt ein Bewerter über eine asiatische Hühnchenpfanne. Kaum zu glauben, wie viele Suppen es überhaupt gibt: Die verschiedenen Kategorien "billig", "exotisch", "suppig" und "standard" sind prall gefüllt, so daß "Nudelsuppen-Stammesser" schnell und einfach nachschauen können, wir ihre Lieblingssuppe abgeschnitten hat.

Es empfiehlt sich, die Kritiken einfach einmal zu durchstöbern, denn diese sind auf jeden Fall für einen "Lacher" gut. Da finden sich Bewertungen wie ".... wenn man also verfroren und ungefrühstückt in seinem Iglu am Südpol sitzt, dann, ja - dann vielleicht könnte man an diesem üblen Gebräu Freude empfinden. Sonst leider nicht". Besonders in der Rubrik "billige Suppen" geht es richtig heftig zur Sache. In der "exotischen" Rubrik deutet der Autor den Inhalt der "Nam Vang Nudeln Phnom Peng Style" gar als "in Öl eingelegter Pfeifentabak, abgeraspelte Fersenhornhautbrocken eines 247-jährigen Tibetaner-Abtes, die Wochenration einer Salz-Pfeffer- Glutamat-Mischung und ein getrocknetes Toupet eines malaysischen Weisskopf-Gibbons." Aber das Fazit der mit der Bestnote ausgezeichneten Suppe lautet dann doch: "Dieses Erzeugnis ist das Schaf im Wolfspelz."

Für die Schnellübersicht empfiehlt sich ein Blick in die "Top/Bad 5" - bergstrasse.de wünscht guten Appetit und einige Anregungen für den nächsten Einkauf!