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125 Jahre Wimbledon-Tennis
Bericht und alle Bilder: Johnny Glover
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Wimbledon, das ist das Mekka der Tenniswelt. Hier begann
alles vor genau 125 Jahren. Ein Mythos, eine Gala, alles nur Superlative.
Alles!!
Luftaufnahme der Tennisanlage von Wimbledon (Mitte rechts) beim Anflug auf Heathrow
Ich war da und habe es erlebt!
Im 125. Jahr des bekanntesten Tennisturniers durfte ich mit
meiner Frau zwei Tage, am 22. und 23. Juni 2011, in der Tennisanlage Wimbledon,
mit Sitzplätzen im Court 2, die Atmosphäre dieses Flecks Erde genießen.
Einfach fantastisch! So nah an London und trotzdem weit weg vom normalen Leben.
Beim Anflug auf Heathrow am Tag davor hatte ich schon einen tollen Blick auf
die gesamte Anlage (siehe Bild oben). Eine Vorahnung von dem, was ich dann erlebt habe.
Einfach
super!!
Wir wurden vom Hotel in Feltham (nahe dem Flughafen) mit
einer organisierten Busverbindung zum nördlichen Parkplatz 4 gefahren (eine
Fahrt von einer Stunde durch einige sehr interessante Orte und Vororte Londons) und betraten durch Tor 18
das Gelände (siehe Plan). Nach kurzem Schlangestehen, das in England sowieso sehr entspannt
und ordentlich zugeht, wurden unsere Taschen gründlich untersucht. Man darf
alles, was man für den Tag braucht - auch Essen und Trinken – mitnehmen, aber
ich denke, es wurde hauptsächlich nach Alkohol und harten Gegenständen (z. B.
Glasflaschen), aber sicherlich auch nach Waffen gesucht. Aber alles ohne Hektik
und ohne Maschinen. Alle sind sehr nett, freundlich und hilfsbereit. Von dort aus
gibt es erst mal einen tollen Blick auf London und fast die gesamte
Tennisanlage, auf Court 1 und auf Centre Court und die Menschenmenge, die sich
schon um 10:00 Uhr angesammelt hat, obwohl die ersten Spiele erst um 13:00 Uhr
anfangen.
Und jetzt einfach herumlaufen und alles aufnehmen.
Blick nach Süden von oben (Tor 18)
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Blick nach Osten: Auf der linken Seite ist Centre Court
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Haupteingang von der Polizei "bewacht"
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Public Viewing am Hang
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Die "offenen" Courts
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Centre Court von innen
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Court 2 - Spiel: Williams/Halep (hier Halep)
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Chair Umpire bei der Arbeit
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Überall Leute, überall auch hilfsbereites und sehr
freundliches Personal. Überall Blumen in den Farben von "All England Lawn Tennis Club" (AELTC) und
die vielen Tennisplätze, die aussehen, als wären sie mit Kunstrasen belegt,
aber es ist alles Gras. Echtes Gras, das (noch) perfekt aussieht und genau auf 8 mm
geschnitten ist. Hier gibt es keinen Platzfehler. Alles bestens gepflegt.
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Linienrichter im Einsatz
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Droht
Regen, werden die Plätze innerhalb von einer Minute zugedeckt (und beim Sonnenschein genau so schnell wieder aufgedeckt). Dafür sorgen Truppen
von Menschen, die perfekt geübt sind, dieses Kunststück zu vollziehen und ein ausgeklügeltes mechanisches System, das die schwere Arbeit erleichtert.
Überhaupt sind unglaublich viele Leute auf dem Spielplatz, die dafür sorgen, dass
alles rundum perfekt läuft. Dazu gehören auch viele Schulkinder aus der Gegend
von Wimbledon, die die freien Bälle von der Spielfläche räumen und nach Bedarf
wieder an die Spieler verteilen und die vielen Linienrichter (Engl. = "line umpires"),
die unermüdlich nach dem „Fault“ Ausschau halten und ganz laut brüllen, wenn er
passiert.
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Helfende Schulkinder
engagiert aus der Gegend von Wimbledon
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Nach dem Regen wird wieder abgedeckt
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Es gibt einige Courts, die rundum geschlossen und nur mit
einer besonderen Eintrittskarte und Sitzplatzreservierung zu betreten sind
(z.B. Centre Court und Courts 1, 2, 3 sowie einige andere) und viele weitere,
die offen sind, bei denen jeder Besucher zuschauen kann. Aber nur der Centre Court
ist mit einem schließbaren Dach ausgestattet. In den zwei Turnierwochen nach
den Qualifizierungsrunden werden die geschlossenen Courts genützt, um die
Spiele höherrangiger Spieler auszutragen. In der ersten Woche, in der ich dort
war, konnte man Glück haben und auch einige der besten Spieler sehen. Manche
Plätze werden zum Trainieren bzw. Aufwärmen benutzt und oft von den Topspielern
belegt. Dort hatte ich das Glück, Rafael Nadal aus nächster Nähe zuzuschauen.
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Rafael Nadal beim freien Training
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Spieltag 3/Court 2: Del Potro/Rochus
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Am ersten Tag war es kühl (16 - 18°C) und böig und das Wetter sehr wechselhaft. Es
drohte immer wieder zu regnen und tatsächlich haben wir eine dreistündige
Verspätung wegen teilweise heftigen Regens erlebt, was dazu führte, dass danach
bis nach 21.00 Uhr gespielt wurde. Wir konnten am Tag 3 des Turniers im Court 2
folgende Spiele verfolgen:
Mardy
Fish
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/
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Denis Istomin
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Vena
Zvonareva
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/
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Elena Vesnina
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Juan Del
Potro
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/
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Olivier Rochus
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Spieltag 4/Court 2: Williams/Halep
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Am nächsten Tag war es überwiegend sonnig und viel wärmer (teilweise über 20°C). Das Wetter viel beständiger. Allerdings ist es bei starkem Sonnenschein auch nicht angenehm. Deshalb gehören in der Tasche auf jedem Fall Sonnenbrille und Sonnenschutz. Am vierten
Turniertag wurde auf Court 2 die Fortsetzung des wegen Dunkelheit abgebrochenen Spiels Del
Potro/Rochus zwischengelegt:
Venus Williams
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/
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Simona Halep
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Juan Del Potro
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/
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Oliver Rochus
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David Ferrer
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/
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Ryan Harrison
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Caroline Wozniaki
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/
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Virginie Razzano |
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In diesen zwei langen Tagen war ich von allem überwältigt und erschöpft.
Es war eine außergewöhnliche Erfahrung, die ich sehr gern wiederholen würde.
Ich muss sagen, dass es sich absolut lohnt, das Turnier zu besuchen. Und wenn
noch ein paar Tage drangehängt werden können, um auch London zu besichtigen
(2012 finden die Olympischen Spiele in London statt – dafür wird gerade im
Osten Londons ein Olympia Park mit olympischem Dorf gebaut), dann hat man ein
Erlebnis, das schwer zu übertrumpfen sein dürfte.
Großbaustelle "Olympic Park"
Großbaustelle "Olympic Village"
Aufwiedersehen, bis zum nächsten Mal!
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