Tennisbegriffe
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Zusammenfassung: Johnny
Glover
Im Tennis gibt es sehr viele
(technische) Begriffe, die ursprünglich aus dem englischen kommen. Hier werden
sie zusammengefasst erklärt.
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Break
Das verlorene Spiel des Aufschlagenden wird Break genannt. Das heißt: der Aufschlagvorteil wurde
„durchbrochen"). Dem Break kommt im Tennis besondere Bedeutung zu: Der
Spieler, der den Ballwechsel mit dem Aufschlag beginnt, hat einen Vorteil
gegenüber dem returnierenden Spieler, da er mit einem kraftvollen Aufschlag
Druck auf den Gegner ausüben kann. Im professionellen Tennis ist somit ein
gewonnenes Aufschlagspiel eher die Regel, ein verlorenes Aufschlagspiel die
Ausnahme, welches oft auch den Satz entscheidet. Kann ein Spieler durch den
nächsten Ballwechsel ein Break erzielen, so spricht man von einem Breakball.
Tie-Break
Der Tie-Break (Tie =
Gleichstand, break = Bruch) ist ein Zähl- oder Wertungsverfahren im Sport, mit
dem Entscheidungen abgekürzt werden. Besonders bekannt ist es vom Tennis. Dort
dient es als Spiel mit besonderer Zählweise, um in einem bisher unentschiedenen
Satz beim Stand von 6:6 eine Entscheidung herbeizuführen. Der Gewinner des
Tie-Break entscheidet den Satz mit 7:6 für sich.
Der Tie-Break wurde 1963 vom
Amerikaner Jimmy van Alen erfunden, 1970 wurde er in die Tennisregeln
aufgenommen.
Schlagbezeichnungen
Return
Als Return (dt.: Aufschlagrückschlag)
wird der Schlag bezeichnet, der den Aufschlag des Gegners zurückschlägt. Da der
Aufschlag (oder auch der Schmetterschlag -s.u.-) in der Regel den härtesten
Schlag beim Tennis darstellt, ist es schwierig, den Ball zurück in das Feld des
Gegners zu schlagen (zu „returnieren“). Meist wird der zweite Aufschlag aus
Vorsicht etwas „weicher“ geschlagen, was aggressiveres Return-Verhalten
ermöglicht.
Schmetterball (Smash)
Der Schmetterball ähnelt von der
Bewegungsausführung der Aufschlagbewegung. Es handelt sich um einen
Überkopfschlag mit hoher Geschwindigkeit. Er wird meist als Reaktion auf einen
Lob-Versuch des Gegners gespielt und ist der kraftvollste Angriffsschlag.
Passierschlag
Als Passierschlag (Vorhand oder
Rückhand) bezeichnet man einen Schlag, mit dem der Ball am in der Nähe des
Netzes postierten Gegner für diesen unerreichbar seitlich vorbei gespielt wird.
Lob (mit kurzem „o“)
Beim Lob versucht man, den im Feld
stehenden Gegner mittels eines hoch geschlagenen Balls zu überwinden. Ist der
Schlag zu flach oder zu kurz geschlagen, kann der Gegner mit einem
Schmetterschlag antworten oder den Ball noch erlaufen und zurückspielen. Um
dies jedoch zu verhindern, kann man versuchen, den Lob mit Topspin zu versehen,
damit der Ball nach dem Aufkommen schneller wird.
Stopball
Bei einem Stopball wird der Ball
so gespielt, dass er nur wenige Zentimeter hinter dem Netz „herunterfällt“.
Üblich ist, dass der Ball zusätzlich (mit Rückwärtsdrall [engl.: Backspin])
angeschnitten wird, damit er nach dem Auftippen nicht mehr vorwärts, vielleicht
sogar rückwärts springt.
Volley
Als Volley (dt. Flugball) werden
Schläge bezeichnet, bei denen der anfliegenden Ball noch vor dessen Auftreffen
auf dem Boden zurückgespielt wird. Üblicherweise wird dieser Schlag nahe dem
Netz gespielt. Es gibt verschiedene Sonderformen.
Als Halbvolley wird ein
Schlag bezeichnet, bei dem der Ball kurz nach dem Aufspringen getroffen wird.
Dieser Schlag wird nur in Notfällen verwendet, da mit diesem Schlag nur schwer
Druck auf den Gegner ausgeübt werden kann.
Ein Volleystop ist eine
Schlagtechnik, bei der aus einem gegnerischen Flugball ein Stopball wird. Die
Schwierigkeit des Schlages besteht darin, dem Ball die Geschwindigkeit zu
nehmen und ihn kurz hinter dem Netz zu platzieren.
Der Hechtvolley ist eine
spezielle Sonderform des Volley, bei der versucht wird, einen Passierschlag des
Gegners noch mit Hilfe eines Sprungs zur Seite zu erreichen und so den Ball
noch ins Feld des Gegners zu bringen. Dieser Schlag wurde durch Boris Becker
bekannt. Ursprünglich hatte ein Jugendtrainer Beckers diesen Schlag entwickelt,
um die Reichweite von Nachwuchsspielern am Netz zu erhöhen. Becker behielt aber
diesen Schlag in seinem Repertoire und setzte ihn zur Verblüffung seiner Gegner
und der Zuschauer auch bei internationalen Turnieren (z.B. 1985 in Wimbledon)
erfolgreich ein.
Topspin
Die häufigste Schlagvariante im
modernen Tennis. Topspin beschreibt eine Vorwärtsrotation des Balles. Dieser
bewirkt eine stärkere Krümmung der Flugkurve (siehe Magnus-Effekt) und ein verändertes Absprungverhalten. Dies
hat unter anderem den Vorteil, dass auch schnelle oder hoch gespielte Bälle
noch im Feld aufspringen und den Gegner in Schwierigkeiten bringen.
Slice
Beim Slice erfährt der Ball eine
Rückwärtsrotation (engl.: Backspin). Dadurch kann der Ball sehr flach über das
Netz fliegen (siehe Magnus-Effekt) und springt beim Auftreffen auf den Boden
kaum mehr ab. Er kann als Angriffsball dienen. Der Spieler hat, bedingt durch
den längeren Flug des Balles, mehr Zeit ans Netz vorzurücken. Der Slice kann
auch dazu verwendet werden, sich aus einer Defensivsituation heraus Zeit zu
verschaffen, etwa bei der Annahme eines harten Aufschlags. Ein Slice kann nur
langsam gespielt werden, da er durch die flache Flugkurve ansonsten ins Aus
„segelt“. Da heutzutage auch von der Grundlinie üblicherweise Angriffstennis
gespielt wird, wird der Slice deutlich weniger verwendet als früher.
Cross
Ein cross (dt.: quer) geschlagener
Ball ist ein Ball, der in die jeweils diagonal gegenüber liegende Ecke des
Platzes gespielt wird. Ein Rechtshänder spielt demnach eine cross geschlagene
Vorhand einem rechtshändigen Gegner ebenfalls auf die Vorhand (bzw. Rückhand
auf Rückhand). Da die Diagonale des Platzes länger ist als die Seitenlinie,
können etwa härtere und damit weiter fliegende Bälle cross geschlagen werden.
Longline
Ein longline (dt.: entlang der
Linie) geschlagener Ball ist ein Ball, der in die jeweils gegenüber
liegende Ecke des Platzes gespielt wird, d.h., der Ball fliegt parallel zur
Seitenauslinie. Ein Rechtshänder spielt demnach eine longline geschlagene
Vorhand einem ebenfalls rechtshändigen Gegner auf die Rückhand (bzw.
Rückhand auf Vorhand). Befindet sich der ausführende Spieler seitlich außerhalb
des Feldes, kann ein Longline-Schlag auch seitlich am Netzpfosten vorbei
gespielt werden.
Ass
Ein Ass (engl.: Ace) ist
ein Aufschlag, bei dem der geschlagene Ball vom Gegner nicht erreicht werden
konnte. Ein Ass kann sowohl mit dem ersten als auch mit dem zweiten Aufschlag
erzielt werden. Allerdings wird der Begriff nicht angewendet, wenn der
Gegenspieler den Ball in irgend einer Art und Weise noch mit dem Schläger
trifft. Wenn das letztgenannte zutrifft, nennt man es Service Winner.
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