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Veranstaltungsübersicht
des Auerbacher Synagogenvereins
Nachstehend sind die Veranstaltungen des
1. und 2. Halbjahres 2012 aufgelistet.
Alle Veranstaltungen finden in der ehemaligen Synagoge
Bensheim-Auerbach, Bachgasse 30 - 32 statt.
Neu: alle Veranstaltungen beginnen jetzt um 19.30 Uhr !!
Einen
Rückblick über die Veranstaltungen des Jahres 2011 samt Zusatzmaterial
finden Sie hier.
Dienstag,
24. Januar 2012:
Jahreshauptversammlung: Mit einer Bildpräsentation der Veranstaltungen
des vergangenen Jahres
Tagesordnung:
1. Tätigkeitsbericht
des Vorsitzenden (mit Bildpräsentation) als PDF-Datei
2. Aussprache über den Bericht und Anregungen
3. Bericht des Kassenwarts und der Kassenprüfer, Wahl der Kassenprüfer
für 2012
4. Verschiedenes
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Freitag,
27. Januar 2012:
"Kick it like Kurt": Filmabend über Kurt Landauer
Kurt Landauer war
ein früherer Präsident des FC Bayern München, vor und nach der NS-Zeit.
Die Veranstaltung fand statt zusammen mit dem Bensheimer Verein Fabian
Salars Erbe - für Toleranz & Zivilcourage e.V.
Zum Flyer "KICK
IT LIKE KURT" bitte hier klicken
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Dienstag,
14. Februar 2012:
Vortrag von Frau Rabbinerin Elisa Klapheck, Frankfurt/M.: Liberales
Judentum im Wandel
In
den vergangenen
20 Jahren hat es eine bemerkenswerte Renaissance des liberalen
Judentums in Deutschland gegeben. Mittlerweile gehören dem
Zentralrat der Juden zwei Rabbinerkonferenzen an, die Orthodoxe
Rabbinerkonferenz (ORD) und die liberal geprägte Allgemeine
Rabbinerkonferenz (ARK). Das Abraham-Geiger-Kolleg in Potsdam bildet
liberale Rabbiner und Rabbinerinnen aus. Parallel hierzu ermöglichen
immer mehr Einheitsgemeinden auch liberal ausgerichtete
Gottesdienste, wie dies in Frankfurt im Egalitären Minjan schon seit
langem üblich ist.
Was
bedeutet diese Entwicklung für das jüdische Leben in Deutschland?
Und wie sieht sie im internationalen Vergleich - vor allem mit Israel
und den USA – aus? Elisa
Klapheck, Rabbinerin des Egalitären Minjan in Frankfurt, ist
zugleich auch Mitglied der Allgemeinen Rabbinerkonferenz. Sie zeigte
vor vollbesetzter Synagoge in
ihrem Vortrag auf, vor welchen besonderen Herausforderungen das
liberale Judentum gerade in Deutschland steht. Obwohl es gegenüber
den orthodox ausgerichteten Einheitsgemeinden eine
Minderheitenposition einnimmt, prägt es das jüdische Leben in
Deutschland heute maßgeblich mit.
Elisa Klapheck,
geboren 1962 in Düsseldorf, deren Mutter das KZ überlebt hat und
deren Großvater in Auschwitz umgekommen ist, war von 2005 bis 2009
Rabbinerin in Amsterdam. Seit den neunziger Jahren engagiert sie sich
für eine jüdische Erneuerung und tritt insbesondere für einen
Dialog zwischen Religion und Politik ein. Sie gehört zu den
Mitinitiatoren der liberalen Berliner Synagoge Oranienburger Straße.
Die Referentin hielt
bereits im Juni 2010 einen Vortrag in der Auerbacher Synagoge. Ihr
damaliges Thema: „Jüdische Herausforderungen hier und jetzt“.
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Dienstag,
13. März 2012:
Burkhard Engel, Erbach/Odw.:
Jüdische Satiren - Ein literarisch-musikalischer Abend
Einen
Abend mit Glanzstücken jüdischen
Humors zum Lachen und Schmunzeln von Autoren wie Alfred Polgar,
Wolfgang Hildesheimer, Ephraim Kishon, Mascha Kaléko, Kurt Tucholsky
und Heinrich Heine.
„Alle
Satiriker brauchen ein außergewöhnliches Gespür für die Paradoxien des
Lebens, um sie aufzuspüren und zu beschreiben. Es scheint so zu sein,
dass unter den jüdischen Autoren besonders viele mit dieser delikaten
Gabe ausgezeichnet sind. Treffsicher, geistvoll und ironisch über
eigene und fremde Schwächen lachen zu können – das unterhält und hilft
auch manche Kränkung zu parieren oder wenigstens zu ertragen. Das
traditionelle jüdische Leben mit dem engen Bezug auf die Schrift und
der Herausforderung, ihre richtige Auslegung zu finden, bot immer schon
eine Gelegenheit, den Geist zu schulen mit feinen Differenzierungen,
mit hintergründigen Interpretationen und Überlegungen und auch mit der
Notwendigkeit, Widersprüche zu beleuchten und vielleicht aufzulösen“
Dr.
Burkhard Engel ist ein gern gesehener Gast in der Auerbacher Synagoge
und hat uns schon einige Dichter mit Lied und Lesung vorgestellt, wie
zuletzt Erich Kästner. Er ist 1952 geboren und hat einen sehr
vielseitigen Bildungsweg hinter sich: Studium der Altorientalistik,
Theologie und Geschichte. Dazu kam der Ausbau seiner musischen Talente
mit Schauspiel- und Musikunterricht (Klavier, Gitarre, Akkordeon und
Gesang). Es folgten zahlreiche Aufführungen mit verschiedenen
Ensembles, bis er 1995 das Cantaton Theater Erbach mitgründete, mit dem
er literarisch-musikalische Bühnenprogramme gestaltet und aufführt.
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Donnerstag,
22. März 2012:
Gemeinsame Veranstaltung mit der Geschichtswerkstatt Jacob Kindinger
zum Gedenken an die Kirchbergmorde im März 1945
Gesang:
Blandine Bonjour und Bernd Köhler
Lieder aus dem antifaschistischen
Widerstand
Bericht
des Bergsträßer Anzeigers als PDF-Datei
Wie
in jedem Jahr gab es diese gemeinsame Veranstaltung mit der
Geschichtswerkstatt Jakob Kindinger e.V. Es wird damit an die Ermordung
von zwölf Häftlingen am Bensheimer Kirchberg durch Gestapo-Beamte
erinnert – drei Tage vor der Ankunft der US-Armee.
Blandine
Bonjour und Bernd Köhler sangen Widerstandslieder aus verschiedenen
Ländern und Epochen und erläuterten die Zusammenhänge. Lieder
der französischen Résistance, italienische, türkische oder kabylische
Freiheits- und Widerstandslieder waren dabei, auch das
„Moorsoldatenlied“ (entstanden im Konzentrationslager Börgermoor) oder
das „Lied von der Moldau“ von Brecht/Eisler. Zu hören
waren aber auch Lieder wie „Giroflé, Girofla...“ , dessen Text
Rosa Holt 1934 auf ein Kinderlied von 1750 schrieb (die deutsche
Dichterin lebte im Exil in Frankreich) – oder „Le chant des Partisans“,
die Hymne der französischen Résistance, sowie „Bella ciao“, das italienische Partisanenlied, eines
der bekanntesten antifaschistischen Lieder weltweit.
Die
beiden Künstler hatten schon zweimal bei der Bensheimer Gedenkfeier zur
Pogromnacht 1938 am 10. November die musikalische Umrahmung übernommen.
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Mittwoch,
25. April 2012:
Vortrag von Thomas Bruinier, Kassel:
Der fast vergessene jüdische Dichter Itzak Manger: "Das Buch vom
Paradies" und Gedichte
Der Vortrag begab
sich auf die biographische und literarische Spurensuche nach dem
jiddischen Dichter Itzik Manger (1901 – 1969). Dazu wurden aus dem
Gesamtwerk zwei Beispiele vorgestellt: Das Gedicht, auch als Lied
vertont „Oifn weg schteit a boim“ und „Das Buch vom Paradies“. Damit
lernten wir zwei Seiten eines Menschen kennen, dessen bewegtes und
bewegendes Schicksal sowohl das Balladeske, Dramatisch-Melancholische,
als auch eine ansteckend ausgelassene Fröhlichkeit auf faszinierende
Weise literarisch in einer Person vereinigt. Alles war sowohl
inhaltlich wie sprachlich getragen von den Traditionen des
Ostjudentums.“
Itzik Manger ist wie
Paul Celan und Rose Ausländer in der Bukowina geboren. Die politischen
Ereignisse zwangen ihn zu einem rastlosen Leben: Czernowitz, Warschau,
Berlin, Paris, Amerika und endlich Israel waren die Stationen. Trotz
seiner hohen Begabung lebte er in Armut und die Tragik seiner Existenz
bewegte Rose Ausländer zu einem Gedicht über ihn.
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Mittwoch,
09. Mai 2012:
"Bösartige Amüsierlektüre" und "Asphaltliteratur" - Verbrannt, aber
nicht vergessen!
Ein
literarisch-musikalischer Abend mit Lilli Schwethelm und Georg
Crostewitz, Ortenberg
Witzig
und brillant sind die Texte der Autoren, die für diese besondere
Leseperformance ausgesucht wurden. Von den Nazis als niedere
"Asphaltliteratur" diffamiert, waren sie inmitten der krisenhaften
Entwicklung der Weimarer Republik Chroniken des wirklichen Lebens der
kleinen Leute. Im Versuch, gegen die aufkommende deutsche Katastrophe
anzuschreiben, zeigen die Autoren die Kraft der Schwachen. Sie stehen
auf der Seite der Lohnabhängigen und Arbeitslosen, richten den
Blick auf Frauenschicksale und Kinder. Ihr Schreiben richtet sich gegen
menschenunwürdige Verhältnisse, beschreibt Massenverelendung durch
Arbeitslosigkeit und Inflation und ist gleichzeitig voller Lebenshunger
und frecher Lebenslust. Mit Witz, Charme und hellsichtiger Schärfe
dokumentiert diese Literatur ein einprägsames Bild des Alltags in den
zwanziger und dreißiger Jahren. Die Geschichten, Gedichte, Glossen und
Romanausschnitte verbinden Humor, Satire, Komik, Groteske, Solidarität
und Mitgefühl.
Die komödiantisch sensible Rezitation von Lilli Schwethelm verband sich
mit dem suggestiven Gitarrenspiel von Georg Crostewitz, der
zeittypische Swing- und Jazzstücke eigenwillig interpretierte. Ein
guter Abend in einer voll belegten Synagoge.
Bericht des Bergsträßer Anzeigers als
PDF-Datei
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Dienstag,
11. September 2012:
Lesung und Gespräch mit der Zeitzeugin Lilo Günzler, Frankfurt/M.
Frau Günzler las
aus ihrem biographischen Buch "Endlich reden"
Lilo Günzler ist eine
der wenigen, die noch aus eigenem Erleben berichten können über die
Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten, die vor allem die Juden
traf. In Frankfurt ist sie in den 30er Jahren mit einer jüdischen
Mutter aufgewachsen.
Den Tag des
Synagogenbrandes, den sie als 5jährige miterlebte, empfindet sie im
Rückblick als das Ende ihrer Kindheit. Es war der Beginn von ständiger
Angst und der Bewusstheit, wie gefährdet ihre Familie und sie selbst
war. Zuerst waren es sich steigernde Verwaltungsschikanen, aber dann
kamen die Abtransporte, nach denen nie ein Brief die Zurückgebliebenen
erreichte – und der Augenzeugenbericht eines Soldaten.
Schon früh musste sie
Verantwortung tragen, besonders als ab 1944 die Bombenangriffe Tod und
Zerstörung über Frankfurt brachten. Von der Evakuierung aller
Schulkinder aufs Land war sie ausgeschlossen. Noch schlimmer kam es,
als Mutter und Bruder im Februar 1945 nach Theresienstadt deportiert
wurden und der Vater zum Volkssturm einrücken musste.
Mit dem Zusammenbruch
des Regimes nahmen die Schrecken ein Ende und die Familie fand wieder
zusammen.
Nach Jahrzehnten des
Schweigens hat sie 2005 bei einer kirchlichen Gedenkfeier zum ersten
Mal über ihr Leben gesprochen, danach – auf Anregung der
Anne-Frank-Stiftung – auch vor Schulklassen. Schließlich hat sie es als
Verpflichtung empfunden, das Erlebte schriftlich festzuhalten. Sie wird
an diesem Abend erzählen, aus ihrem Buch vorlesen und gerne auch Fragen
beantworten.
Bericht
des Bergsträßer Anzeigers als PDF-Datei
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Sonntag,
23. September 2012:
Exkursion: Auf den Spuren des Judentums im Elsass
Wir
besuchten unter fachkundiger Führung (in deutsch) am Vormittag die
Synagoge in Ingwiller, aßen zu Mittag im
Hotel-Restaurant Aux Comtes de Hanau in Ingwiller, am Nachmittag gabt
es eine Führung im Musée Judeo-Alsacien in
Bouxwiller. Zum Abschluss gab es
eine Führung auf dem zentralen Judenfriedhof für das Hanauer Land in
Ettendorf.
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Mittwoch,
10. Oktober 2012:
Vortrag von Dr. Yuval Lapide, Weinheim: "Vom Verfolgten zum
Brückenbauer"
Werk und Wirken des
jüdischen Brückenbauers Pinchas Lapide
Das Jahr 2012 markiert den 90. Geburtstag des grossen jüdischen
Ökumenikers und Brückenbauers PINCHAS LAPIDE. Zugleich markiert das
Jahr 2012 eine Zeitspanne von 60 Jahren jüdisch-christlicher Woche der
Brüderlichkeit in Deutschland nach dem unvorstellbaren Untergang des
europäischen Judentums.
Beide Jahrestage berühren und "überkreuzen" sich. Wie kaum ein anderer
Zeitzeuge des letzten Jahrhunderts hat der österreichische Jude Pinchas
Lapide das "Kreuz" der dunklen Jahre der Verfolgung und Vertreibung der
"älteren jüdischen Geschwister" ertragen und erleiden müssen. Diese
dramatischen Erlebnisse bildeten für ihn jedoch das
spirituell-religiöse Fundament seiner bahnbrechenden Versöhnungs- und
Aufklärungsarbeit in den siebziger- bis neunziger Jahren des
vergangenen Jahrhunderts. Durch seine fundierte und akribische
Relecture des Neuen Testaments hat Pinchas Lapide mehrere
Stundentengenerationen nachhaltig mit neuen theologischen Kenntnissen
und Erkenntnissen geprägt.
Womit hat Pinchas Lapide das theologische Denken in Deutschland
"reformiert"?
Was waren seine grundlegenden theologischen Maximen, die ihn berühmt
gemacht haben ?
Wer war der grosse Theologe als Privatmensch?
Wie hat er die Erniedrigung der "dunklen Jahre" verkraftet ?
Sein Sohn, Dr. Yuval Lapide, der seine Arbeit mit seinem eigenen
persönlichen Engagement tatkräftig fortsetzt, enthüllte im Gedenkvortrag
auf spannende Weise unbekannte Facetten aus dem reichen Leben und Wirken seines Vaters.
Bericht des Bergsträßer Anzeigers als PDF-Datei Der Vortrag kann als mp3-CD beim Synagogenverein käuflich erworben werden (10,- EUR plus 2,- EUR Porto/Verpackung). Hörprobe aus der mp3-CD
Weitere Informationen über Yuval Lapide finden Sie auf seiner Homepage.
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Samstag,
10. November 2012, 16.00 Uhr:
Gedenkveranstaltung der Stadt Bensheim am Bendheimplatz
BA-Artikel zur Gedenkveranstaltung
Die
sonst unmittelbar nach der Gedenkfeier stattfindende öffentliche
Veranstaltung findet in diesem Jahr am darauffolgenden Montag, 12.
November, von 10 Uhr bis 13 Uhr in der Bergsträßer Kreisverwaltung
statt.
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Mittwoch,
21. November 2012:
Vortrag von Dr. Rachel Heuberger, Frankfurt/M: "Die Entstehung des
liberalen Judentums in Deutschland. Bruch mit der Tradition oder
Anpassung an die Zeit?"Zu
Beginn des 19. Jahrhundert veränderte das Judentum in Deutschland
seinen Charakter. Das liberale Judentum, das sich als eine Strömung
entwickelte, erlangte bis zur Schoah die Mehrheit in den
Gemeinden. Es begann mit der Einführung der Orgel in den Gottesdienst
und führte zu weitreichenden Veränderungen im jüdischen
Selbstverständnis. Der Vortrag will die Ursprünge des liberalen
Judentums, seine Persönlichkeiten und seine Glaubensvorstellungen
präsentieren. Hierbei muss man sich fragen, inwiefern die eingeführten
Reformen das Judentum erfolgreich in die Moderne geführt haben oder der
Bruch mit dem überlieferten jüdischen Religionsgesetz auch einen Bruch
mit der jüdischen Vergangenheit darstellt.
Dr. phil. Rachel
Heuberger, Historikerin, leitet die Judaica und Hebraica-Abteilung der
Frankfurter Universitätsbibliothek. Sie hat zahlreiche
Veröffentlichungen zur deutsch-jüdischen Geschichte in der Neuzeit, der
Wissenschaft des Judentums, des hebräischen Buches und der Stellung der
Frau im Judentum verfasst. Sie ist Mitglied des Gemeinderates der
Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main sowie Vorstandsmitglied in
zahlreichen Kommissionen, darunter im Vorstand der Freunde und Förderer
des Leo Baeck Instituts e.V. zurück
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